Risikoverhalten und andere typische Muster 

 

Adressaten:     Selbsthilfegruppen und andere Interessensgemeinschaften 

 

Dauer:             ein Wochenende, kürzbar bei kleinerer Gruppe auf einen Tag 

 

Sinnvolle Ergänzungen neben den anderen Sucht-Seminaren: 

 

"Der Geist ist stark, das Fleisch ist schwach" – das altbekannte Sprichwort beschreibt innere Kämpfe, die Menschen seit Urzeiten kennen. Lange vollzogene Gewohnheiten, Überforderungssituationen, die Suche nach Lustgewinn oder heftige Gefühlszustände können Vernunft und Willen außer Kraft setzen.  Suchtverlagerung, Erschöpfung, Ärger, das Nachlassen von Selbstfürsorge, selbst eine Ballung von Freizeitterminen können eine Kettenreaktion auslösen. 

In der Entwicklung ihrer Abstinenzfähigkeit werden Menschen häufig mit dieser Erkenntnis konfrontiert, wenn es um das Nein-sagen oder um neue konstruktive Umgangsweisen mit schwierigen Situationen geht. 

 
Risikoverhalten ist zunächst einmal ein normales menschliches Verhalten: Ausprobieren, Grenzen austesten, Selbstvertrauen stärken, Spielräume erweitern macht unser Leben lebendiger. Doch im Rahmen von Suchterkrankungen kann dies riskant sein. Nach einer Entgiftung (und Entwöhnungsbehandlung) bewegen sich die meisten Suchterkrankten zunächst vorsichtig. Doch die Verlockung ist groß, durch riskantes Verhalten frühere Spielräume zurück gewinnen zu wollen (z. B. durch den Versuch "kontrolliert" zu konsumieren). Oder in unbedachten Momenten mit Konflikten, Kränkungen, Enttäuschungen oder Überforderung in altbekannte Muster zurück zu fallen.
 
Im Hintergrund wirken vor allem Lernprozesse: durch Vorbilder, durch frühere Bestätigung und Belohnung, durch einen Fluchtversuch mittels Vermeidung oder Verleugnung oder schlicht durch lange Gewohnheit. Teils werden auch Gefahren nicht erkannt, bagatellisiert oder für beherrschbar gehalten. So lange nicht neue Denk- und Verhaltensmuster systematisch entwickelt und eingeübt sind, wirken die bisherigen weiter. Doch niemand kann seine Muster auf einmal verändern. Es ist ein längerer Prozess aus sensiblem Erkennen von individuellen Fallstricken, der Analyse der konkreten Situation und dem Ausprobieren von Alternativen nötig. In diesem Seminar können solche problematischen Muster genauer beleuchtet und Lösungen Schritt für Schritt erarbeitet werden. 


Das Seminar betont eine besondere Art von Rückfallgefahren und kann sinnvoll ergänzt werden mit  dem Seminar "Emotional schwierige Tage" oder dem Basis-Seminar "Rückfall -Prophylaxe und Bewältigung".

Mehr zur Organisation und inhaltlichen Gestaltung von Seminaren lesen Sie im allgemeinen Text unter "Seminare" .