Emotional schwierige Tage
Adressaten: Selbsthilfegruppen und andere Interessensgemeinschaften
Dauer: ein Wochenende, kürzbar bei kleinerer Gruppe auf einen Tag
Sinnvolle Ergänzungen neben den anderen Sucht-Seminaren:
Jeder kennt sie: Tage voller Wehmut, Einsamkeit und Irritation, in denen es nicht gelingt, die plötzlich auftretenden starken Gefühle in den Griff zu bekommen. Man könnte sich weinend ins Bett legen, ergeht sich in Selbstvorwürfen über eigenes Versagen oder möchte die ganze Situation flüchtend vermeiden. Doch wohin, wenn man vor sich selbst nicht weglaufen kann?! Emotionale Tage habe Auslöser, die nicht immer klar erkennbar sein müssen und die schon gar nicht erklären, was dort alles im Inneren hochkocht: Erinnerungen an Kindheitserlebnisse oder Verlorenes, unbewältigte Trauer und Ur-Sehnsüchte nach einem Zustand von Glück und Geborgenheit, die vielleicht nie erfahren wurden, auch geplatzte Illusionen über die eigene ‚Lebensbilanz‘ oder einfach eine lange Reihe von Enttäuschungen und ein grauer November. Es wird eine Diskrepanz erkennbar zwischen unseren Wunschvorstellungen und einer wenig erquicklichen Alltagserfahrung. Besonders wenn im Vorfeld weiterer Druck dazu kam (Leistungs– und Zeitdruck, fehlender Ausgleich oder bedeutsame Feiertage und Jahrestage) wird schnell die eigene Toleranzgrenze für die emotionale Selbstregulierung überschritten. Die offensichtlichen heiklen Punkte sind dabei meist nur die Spitze eines Eisberges.
Ein guter Umgang mit ‚Absturzgefahren‘ geht über die Vorsorge vor einem Rückfall in Depression oder Suchtverhalten hinaus. Er führt in die eigene Tiefe zu Verlust- und Mangelerfahrungen der Vergangenheit, zu ungelösten Konflikten und hoch angesetzten Erwartungen, die darauf warten, liebevoll aufgelöst zu werden. Es liegt eine große Chance darin, sich selbst, den Eltern und Partnern oder dem Leben selbst zu verzeihen und mit dem, was jetzt an Möglichkeiten da ist, wieder aufzustehen und neu anzufangen. Wird der Blick auf sich selbst mitfühlend und verständnisvoll, sind Ausweichen und Zudecken nicht mehr notwendig. Und – es wachsen Empathie und Verständnis für andere, denen es vielleicht (heimlich) ganz ähnlich geht.
Das Seminar bietet Gelegenheit, die eigenen ‚emotionalen Tage‘ zu durchleuchten, die darin verborgene Sehnsucht zu erkennen, Verlusterlebnisse zu betrauern, Illusionen zu hinterfragen und kreative, freudvolle Ideen für demnächst anstehende Herausforderungen zu entwickeln.
Das Seminar betont eine besondere Art von Rückfallgefahren und kann sinnvoll ergänzt werden mit dem Seminar "Risikoverhalten und andere typische Muster" oder dem Basis-Seminar "Rückfall -Prophylaxe und Bewältigung".
Mehr zur Organisation und inhaltlichen Gestaltung von Seminaren lesen Sie im allgemeinen Text unter "Seminare" .