Burnout und Sucht
Adressaten: Selbsthilfegruppen und andere Interessensgemeinschaften
Dauer: ein Wochenende
Sinnvolle Ergänzungen neben den anderen Sucht-Seminaren:
- „Mein Körper und ich“
- „Die Selbstliebe-Kommode“
- Die Seminare aus der Trilogie "Krisenbewältigung"
Burnout ist heute in aller Munde, doch noch wenig Beachtung findet der Zusammen-hang des ‚Ausgebranntseins‘ mit Suchterkrankungen. Beide können sich gegenseitig verstärken und in einen Teufelskreis einmünden, in dem der Mensch in Einsamkeit versinkt und kaum ein Entrinnen möglich scheint. Rückfälle in Suchtverhalten und schwere Verläufe beider Erkrankungen sind zu erwarten, zuletzt warten Depression und körperliche Erkrankungen, die professionelle Hilfe benötigen.
In einer Lebenssituation mit dauerhafter Überforderung, mit überhöhten Aufgaben, Verantwortung, Ohnmachtserleben oder unlösbaren Konflikten bei schwindenden emotionalen, geistigen und körperlichen Kräften greifen viele zu Suchtmitteln. Alkohol, Aufputsch- oder Beruhigungsmittel, ein erhöhter Konsum von TV, Internet oder Essen, Kaufräusche und Aktionismus in der Freizeit sollen einen langsam fragwürdigen Leistungsanspruch hochhalten auf Kosten der eigenen Gesundheit, der Lebensfreude und der Kontakte im sozialen Umfeld. Die Gefahren eines schleichenden Ich-Verlustes lauern nicht nur für engagierte Personen im Beruf, sondern für alle Menschen mit Doppel- und Dreifachbelastungen, hohen moralischen und Leistungsansprüchen oder in zermürbender Ausweglosigkeit. Auch die Schnellebigkeit und Komplexität unserer Zeit, eine überbordende (und meist negative) Nachrichtenflut oder eine ständige Angst vor Bedrohung, Versagen oder Verlust fressen an den energetischen Reservoirs.
Suchterkrankte, die abstinent leben, stehen unter einem noch höheren Druck mitzuhalten und sich keine Blöße zu geben – und sind gerade deshalb besonders gefährdet für Rückfälle. Wenn dies eintritt, greifen die beiden Spiralen ineinander und drehen sich immer schneller, bis sie zuletzt in einen Zusammenbruch münden.
In diesem Seminar werden wir zunächst das komplexe Phänomen Burnout näher beleuchten und dabei auch die eigenen Gefährdungspunkte erkennen. Ein auf die individuelle Situation zugeschnittener Maßnahmenkatalog ist vonnöten, in dem viele kleine Schritte den Erfolg bringen, weniger eine einzelne radikale Entscheidung. Alle Lebensbereiche sind zu beleuchten, um genügend Stellschrauben zu entdecken, die kurzfristig entlasten und langfristig effektiv vorbeugen können. Dabei geht es einerseits um die Ent-Dramatisierung der persönlichen Situation, um das Enttarnen von ‚Energiefressern‘, aber auch um mehr Bewußtsein für die eigenen Handlungsspielräume.
Mehr zur Organisation und inhaltlichen Gestaltung von Seminaren lesen Sie im allgemeinen Text unter "Seminare" .